Janine, Mittwoch 18.Juli 2007

Da mein Knie mich mal wieder ärgert, sollte ich es wohl schonen. Aber mit so etwas tue ich mich immer schwer. Schon allein wegen Peking will ich fit sein und nicht so eine schwache Nummer abliefern. Also dick Salbe drauf und ab zum Training. Für mich war es vor den Ferien eh das letzte Mal. Nach dem Motto: Viel hilft viel habe ich dann prompt soviel Rheumasalbe drauf geknallt, dass ich dachte mir flemmt es die Haut weg. Verdammt hat das gebrannt! Aber das Training konnte ich durchstehen. Kilian hat (vielleicht wegen der Hitze) nicht ganz so harte Übungen gemacht und (an dieser Stelle Danke) Rücksicht auf mich genommen. Mag ich eigentlich auch nicht die Extrawurst zu sein, aber an dem Tag habe ich eingesehen, dass es besser ist.

Schwerpunkt ist nach wie vor ausgiebiges Basistraining. Also Ba Shi und Grundtechniken 1-4 nachdem wir uns sehr schön mit diversen Liegestützen zwischen den üblichen Übungen aufgewärmt hatten. Danach Formen verfeinern. Besonders für die neuen Weißgurte war es nun wichtig Feinheiten und Sinn der Techniken aus der Gong Li Quan zu trainieren, während der Rest ähnlich übte.

Erstaunlich war für mich die Geschichte von einem neuen Trainingsmitglied (ich weiß den Namen mal wieder nicht). Der hatte zuvor Wing Chun trainiert und erzählte: in 2 Jahren hätte der Trainer ihm beim Vormachen 4 mal die Nase gebrochen. Wenn das wahr ist – was ist denn das für ein Trainer?????? Soll man so besonders gut lernen? Auch scheint die Philosophie dort „etwas“ anders zu sein. Ich war schockiert. Da habe ich erst verstanden, warum der arme Kerl mir so merkwürdige Fragen über den Verein, das Training, die Lehrer und die Schüler gestellt hat. Ich hoffe nur, dass er bei uns bleibt und lernt was Kampfkunst tatsächlich ist. Denn ich finde unseren Verein/Training richtig gut, nach solchen Geschichten sowieso.

Jochen Wolfgramm

Jochen Wolfgramm Geboren am 25. Mai 1965, studierte erst in Münster Philosophie, Sinologie und Germanistik, beendete 1998 seine Ausbildung zum Physiotherapeuten (Sportphysiotherapeut seit 2000) und arbeitet seitdem in diesem Beruf. Seit 1989 betreibt er Gong Fu. Erst Qi Xing Tang Lang und Taiji Quan, jetzt Babu Tang Lang, Tong Bei Quan und Taiji Quan.

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