Janine, Freitag 8.Juni 2007

Der Schweiß rann schon in strömen, als ich noch gar nicht in Bewegung war. Beim Training war es dann wie ein Wasserfall. Wegen der Hitze waren auch kaum Schüler da. Sifu hat zum Glück ein leicht verdauliches Training gemacht, das Aufwärmprogramm von Vera war mit Seilchen springen heftig aber ging zum Glück auch nur wenige Minuten. Danach haben wir die Basistechniken aus der Gong Li Quan geübt, gerade so knifflige motorische Techniken wie, ich nenn es jetzt mal die Windmühle, wo man mit den Fäusten mit Wumms durch das Gesicht des Gegners schlägt.

Hinterher haben wir alle an unseren Formen weitergearbeitet. Sifu hat mit den Neulingen die Gong Li Quan und mit mir die damalige Sap Bat Sau (Shi BA Sou?? – verfluchtes chinesisch!) trainiert. Bei mir gabs ganz schön viele neue Techniken, weil ich nämlich durch die wochenlange Turniervorbereitung zuvor fast alles vergessen hatte. Aber einmal gezeigt, war die Erinnerung dann doch wieder da. Allerdings schon lustig, dieselben Techniken auf links zu machen und sich wie ein Kleinkind beim Laufen-lernen zu bewegen. Klappt ja echt gar nicht! Das ist ein Fall fürs freie Training am Sonntag, sonst gibts am nächsten Freitag ja schon wieder ne peinliche Nummer und nenn Schlag im Nacken von Sifu. *grins*

Zum Abschluss hat Sifu mit uns Selbstverteiduígungstraining gemacht. Sehr schön, weil nicht so Schweißtreibend und sicher sinnvoll. Gerade auch für die Neuen, weil sie dann sehen, Bai Lung macht nicht nur Kampfkunst sondern auch nutzbares Training. Sofern man nicht darüber nachdenken muss. Ich brauch immer ne Sekunde, bis mir einfällt: Ach ja, jetzt dies und das, damit ich wieder frei bin. In einer Sekunde kann auf der Strasse viel passieren… Man müsste das auch beim freien Training öfter üben, denn in meinem Fall hab ich zu Hause kein bereitwilliges Opfer.

Jochen Wolfgramm

Jochen Wolfgramm Geboren am 25. Mai 1965, studierte erst in Münster Philosophie, Sinologie und Germanistik, beendete 1998 seine Ausbildung zum Physiotherapeuten (Sportphysiotherapeut seit 2000) und arbeitet seitdem in diesem Beruf. Seit 1989 betreibt er Gong Fu. Erst Qi Xing Tang Lang und Taiji Quan, jetzt Babu Tang Lang, Tong Bei Quan und Taiji Quan.

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