Dennis, 19.05.2007

10. Internationale Traditionelle Deutesche Kung Fu Meisterschaft in Gevelsberg

Wie jedes Jahr im Mai war am Wochenende wieder die Deutesche Kung Fu Meisterschaft in Gevelsberg. Der Verein Bailung e.V. war mit ganzen 12 Startern dabei. So viele waren seit meiner Teilnahme noch nicht bei einem Turnier und das hat mich besonders gefreut. Teilnehmer und mitgereiste Zuschauer konnten gute Stimmungen von der Tribüne machen, wenn einer unserer Teilnehmer an den Start ging.
Zu Anfang wurde von der Shaolin Hung Choi Schule ein Drachentanz mit drei Teams präsentiert, bevor das eigentliche Turnier losging. Ich persönlich hatte gehofft eine Löwentanz Vorführung zu sehen, die im vorherigen Jahr wirklich eindrucksvoll war. Nach den offiziellen Begrüßungen fingen dann schließlich die Wettkämpfe mit den jünsgsten Startern an.
Nachdem auch die Älteren bzw. Erfahrenene und „Senioren“ ihre Hand- und Waffenformen gelaufen sind, konnten die Starter des Bailung e.V. viele Platzierungen vorweisen. Es war auch wieder sehr interessant wie andere Schulen bekannte Formen interpretieren und ausführen. Mit den Formen konnte ich persönlich dieses Mal nicht viel reißen. Mit meiner Handform war ich selber nicht zufrieden. Ich war mal wieder viel zu nervös bei dem Lauf und erhielt zwar keine schlechte Wertung allerdings waren einige besser und ruhiger und haben verdient die ersten Plätze belegt.
Meine Speerform lief soweit recht rund, nur habe ich ziemlich am Anfang ein wenig neben den Speer gegriffen und mich vielleicht in der Raumaufteilung nicht optimal aufgestellt. In dieser Kategorie musste ich mich dann gegen einige gut presentierte Stockformen geschlagen geben. Was mich ein wenig gestört hat war, dass auch in dieser Kategorie einige modern Wushu Formen dabei waren. Ohne von dem Können der Aktöre zu sprechen finde ich die Wushu Formen auf einem Traditionellen Kunf Fu Turnier ein wenig fehl am Platz. Sicher sehen die für mache Augen spektakulär aus mit den vielen Sprüngen usw. aber dann soll man doch mit diesen Formen auf offene Turniere gehen. Ich frage mich warum sich jene Teilnehmer nicht auf die Formen aus ihren traditionellen Stilen konzentrieren, daran arbeiten und diese schließlich genauso eingrucksvoll laufen wie eine modern Wushu Form. Wie dem auch sei, gönnen tue ich allen ihre Erfolge…
Mit meiner Miao Dao Form war ich auf diesem Turnier sehr zufrieden, hat alles gut geklappt und lief auch rund. Kann ich nicht oft alles sagen. Da es die Kategorie Sonderwaffen war, ist neben Doppel und Einfach Chako, doppel Tonfa auch einer mit einer Fächerform an den Start gegangen, der am Ende dann auch den ersten Platz gemacht hat. Ich bin mit meinem zweiten Platz durchaus zufrieden.
Zu den Leichtkontaktkämpfen kann ich von meiner Seite nicht viel sagen, da ich mich da gerade für mein sensationelles Vollkontaktdebút vorbereitet habe. Der Kampf an sich war nicht sonderlich lange, allerdings habe ich sehr viel daraus gelernt und es hat
mich weiter gebracht. Falls ich nochmal Vollkontokt kämpfen sollte, was meiner Meinung nach frühestens in 2-3 Jahren sein wird, weiß ich wodrauf ich mich verstärkt vorbereiten muss und was sitzen muss, bevor ich da nochmal antrete. Ich hätte es auf jeden Fall wieder gemacht allerdings nicht nochmal mit diesem Trainingsstand. Die Kondition und Kraft war schon recht gut trainiert, was die Technik angeht, waren da noch großen Lücken.

Zusammengefasst ein toller Tag mit allem was dazu gehört. Große Unterstützung durch die Mitgereisten und eine Ausbeute, die sich sehen lassen kann.

Jochen Wolfgramm

Jochen Wolfgramm Geboren am 25. Mai 1965, studierte erst in Münster Philosophie, Sinologie und Germanistik, beendete 1998 seine Ausbildung zum Physiotherapeuten (Sportphysiotherapeut seit 2000) und arbeitet seitdem in diesem Beruf. Seit 1989 betreibt er Gong Fu. Erst Qi Xing Tang Lang und Taiji Quan, jetzt Babu Tang Lang, Tong Bei Quan und Taiji Quan.

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