Beijing aus Steffis Sicht

Bagua mit Xu Laoshi

Ni Hao da draußen!
Hier nun der Bericht über das Baguatraining mit Xu Laoshi.
Den ersten Trainingstag nutzte Laoshi dazu uns grundlegende Dinge zu erklären. Zum Beispiel das Qi Gong ein elementarer Bestandteil des Bagua ist. Als Gesamtziel für die 10 Tage wollte er uns einen genauen Überblick über die Basisübungen des Bagua vermitteln.
Dazu war es unabdingbar, dass wir täglich mit zunächst 2 mal 5 Minuten Durchgängen Qi Gong starteten, um uns dann auf 1 mal 10 Minuten zu steigern. Dabei wurde besonders wert auf die exakte Position jedes Einzelnen gelegt. Sei es die Handhaltung: offen, wie auf einem Tisch abgelegt, Finger stehen sich gegenüber. Oder die Fußposition: in der Mitte leer, Gewicht außen verteilt. Xu Laoshi wurde es nie müde uns an die „three emptinesses“ zu erinnern. Die Füße sollen in der Mitte leer, die Hände ebenfalls leer und ohne Anstrengung sein. Aber vor allem ein leerer Geist und ein leeres Herz sind für das korrekte und wirkungsvolle Training von Qi Gong erforderlich.

Das war fortan unser täglicher Beginn (Nach der frühmorgendlichen Stunde Qi Gong am Pavillon) und nach und nach machten alle von uns Entdeckungen, wie taube Füße, rote Beine, schwere Arme (wen wundert’s). Allesamt gute Anzeichen! Das Qi muss fließen!

Den größten Teil des Trainings machten Circle-Walking, Qinna sowie Wurftechniken aus.
Aber auch einige der 64 Bahnen des Bagua ließen wir nicht aus.

Beim Circle-Walking lernten wir die 8 Ba Shi, verschiedene Hand- und Armpositionen, sowie die acht Ba Dan, Turningmovements.
Zu jeder der Positionen demonstrierte Xu Laoshi eindrucksvoll vielfache Anwendungen. Ob Ba Shi oder Ba Dan immer gab es neue Wege den Gegner in die Knie zu zwingen oder durch die Luft zu wirbeln. Xu Laoshi achtete peinlichst genau darauf uns die exakten Punkte zu zeigen, wie und wo die Griffe ansetzten. Das machte ihm natürlich keinen Spaß! 😉

Insgesamt hat mir das Training mit Xu Laoshi sehr gut gefallen! Selbst als es ihm an einigen Tagen nicht so gut ging, hat er dennoch alle unsere Fehler gesehen, korrigiert und Fragen, soweit möglich ohne Übersetzer, stets beantwortet. Ich fand es echt klasse, dass wir so viele Anwendungen gezeigt bekommen haben an denen man weiterarbeiten kann.
Ob ich den Stil weiterhin verfolgen werde, lassen wir mal dahingestellt.
Es war einfach eine tolle Erfahrung 10 Tage in einen unbekannten Stil einzutauchen, etwas Neues zu erlernen und Parallelen mit unserem Stil zu entdecken.

Bin schon gespannt auf das nächste Camp 2012 oder gar 2011!?!
Wir sehen uns.
Zai Jian, Die Steffi

Jochen Wolfgramm

Jochen Wolfgramm Geboren am 25. Mai 1965, studierte erst in Münster Philosophie, Sinologie und Germanistik, beendete 1998 seine Ausbildung zum Physiotherapeuten (Sportphysiotherapeut seit 2000) und arbeitet seitdem in diesem Beruf. Seit 1989 betreibt er Gong Fu. Erst Qi Xing Tang Lang und Taiji Quan, jetzt Babu Tang Lang, Tong Bei Quan und Taiji Quan.

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