Nachtrag zum Prag – Camp, von Fred

Ich bin mehr oder weniger zufällig auf dieses jährliche Camp aufmerksam gemacht
worden und habe mich nach einiger Überlegung dann angemeldet. Mein Kung-Fu
Hintergrund ist eigentlich nur sehr gering, denn ich habe meinen Schwerpunkt auf
Sanda gelegt. Von daher bot es sich an dort mitzumachen, da in dem diesjährigen
Camp unter anderem auch ein chinesischer Shuai-Jiao Lehrer zu Gast war.
Shuai-Jiao ist eine Art chinesisches Ringen mit vielen Wurftechniken und da dies
im Sanda erlaubt ist, dachte ich es sei eine gute Idee an dem Camp teilzunehmen.
Da wir zwei Tage vor Trainingsbeginn anreisten wurde uns angeboten beim Training
mit der Prag-Gruppe mitzumachen. Das erste Training übernahm gleich Yu Laoshi
(der besagte Shuai-Jiao Lehrer). Mir wurde während des Trainings sehr schnell
klar, dass es sich alleine für das Shuai-Jiao Training gelohnt hat nach Prag zu
fahren. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt, als dann das Trainingscamp richtig
anfing.
Das Training war in vier Blöcke aufgeteilt. Morgens trafen wir uns mit allen zum
gemeinsamen Qui-Gong. Danach teilten wir uns in zwei Gruppen: unsere Gruppe
trainierte zusammen mit Yu Laoshi Shuai-Jiao, während die anderen Tai-Chi mit Li
Laoshi trainierten. Nach einer ausgeprägten Mittagspause (das Wetter war die
ganzen zehn Tage ausgesprochen gut) trafen wir uns wieder, um gemeinsam mit Zhang
Laoshi Tong-Bei zu lernen. Obwohl ich keinerlei Vorwissen in Kung-Fu und ganz
besonders nicht in Tong-Bei hatte, gelang es mir schon nach ein paar Tagen die
ersten Techniken zumindest durchzuführen. Dies lag unter anderem auch an der
engagierten Betreuung von uns Anfängern durch Rosa und Kim. Nach einer kleineren
Pause haben wir dann zusammen mit Kim und Rosa eine Tong-Bei Partner Waffenform
erlernt. Auch das war sehr neu für mich, da man im Sanda auch keine Waffen
benutzt. Nachdem dann der harte Trainingstag hinter und lag, bat Kim uns an auch
noch am Prager Tong-Bei Training teilzunehmen. Leider konnte ich das nicht so
häufig wahrnehmen, da ich soviel Training einfach körperlich nicht gewöhnt war.

Nach einigen Trainingstagen gab es immer wieder einen Pausentag, der es uns zum
einen ermöglichte neue Kraft zu schöpfen und unsere Wehwehchen auszukurieren, und
zum anderen uns Prag anzuschauen.
Alles in allem war dieses internationale Camp Dank der engagierten Lehrer ein voller
Erfolg und hat mein Interesse am Kung-Fu geweckt.

Jochen Wolfgramm

Jochen Wolfgramm Geboren am 25. Mai 1965, studierte erst in Münster Philosophie, Sinologie und Germanistik, beendete 1998 seine Ausbildung zum Physiotherapeuten (Sportphysiotherapeut seit 2000) und arbeitet seitdem in diesem Beruf. Seit 1989 betreibt er Gong Fu. Erst Qi Xing Tang Lang und Taiji Quan, jetzt Babu Tang Lang, Tong Bei Quan und Taiji Quan.

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